Ein Leben für den Katastrophenschutz

Regine Reim für das DRK im Einsatz

Sie finden nachfolgend die Kurzfassung des Portraits unserer Kollegin Regine Reim. Den ausführlichen Text haben wir in dieser PDF für Sie veröffentlicht.

„Ohne Ehrenamtliche und Freiwillige kann das Land einpacken, was Katastrophenschutz angeht. Das kann keiner hauptberuflich abdecken.“ Wenn jemand solchen Sätzen Nachdruck verleihen kann, dann Regine Reim. Weltweit ist sie mit dem Roten Kreuz im Einsatz für Menschen in Not. Und nun übernimmt sie noch eine weitere Aufgabe: Sie ist eines von 14 neuen Kampagnengesichtern, die aus den sieben Organisationen des Katastrophenschutzes NRW stammen und ab sofort in ganz NRW zu sehen sind. Sie geben nicht nur dem Katastrophenschutz ein authentisches Gesicht, sondern sind zugleich Botschafter*innen der neuen Kampagne, für die am 19. September der Startschuss gefallen ist (siehe Akkordeon unten).  Zum einen geht es darum, die Bevölkerung für Selbsthilfe zu sensibilisieren, zum anderen aber auch darum, ein größeres Bewusstsein für den Katastrophenschutz zu schaffen. Denn der ist bunt, vielfältig und wird von tausenden ehrenamtlichen Engagierten getragen.

„Wir sind als DRK wie ganz viele Organisationen: Wir brauchen mehr engagierte Ehrenamtliche, die uns unterstützen, egal mit welchem Zeitansatz und in welchem Gebiet. Die Kampagne ist eine tolle Gelegenheit, um den Menschen klarzumachen, wie viel freiwillig und ehrenamtlich geleistet wird“, erklärt sie. „Wir haben ein neues Projekt aufgesetzt. Umgang, Förderung, Koordinierung von Spontanhelfern, weil wir in vielen Katastrophen erfahren haben, dass die Bevölkerung super aktiv ist und ganz engagiert mitmacht. Es kann und muss sich aber nicht jede*r an eine Organisation wie das DRK binden und wirklich viele Stunden die Woche aktiv sein. Und das ist das Tolle, was das Rote Kreuz bietet: für ganz verschiedene Fachrichtungen, ob ehrenamtlich oder Spontanhelfer oder hauptamtlich, man findet immer etwas, was man machen kann.“

Dabei weiß sie auch aus eigener Erfahrung. „Was prägend war, waren Einsätze wie am Tunnel bei der Loveparade in Duisburg, die Flutkatastrophe 2021, als wir in Blessem im Einsatz waren, aber auch die Ankunft der ersten Geflüchteten vor dem Ukraine-Krieg in Bonn, als noch kaum Unterkünfte aufgebaut waren“, blickt sie zurück auf Einsätze hierzulande. Doch manchmal ist Regine Reim auch für internationale Katastrophenschutzeinsätze im Ausland unterwegs, nimmt dafür sogar den Jahresurlaub. Dass sie Russisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Chinesisch und ein bisschen Türkisch spricht, kommt ihr dabei zugute. „Auslandseinsätze sind etwas Besonderes, weil sie nicht wie im Katastrophenschutz wie hier in Deutschland sind. Du hast viel schwierigere, viel herausforderndere Situationen, Gelegenheiten, in denen du die Sprache nicht sprichst, wo du die Kultur des Landes nicht kennst“, sagt Reim. „Katastrophe kannst du nicht planen, du musst das machen, was kommt. Du musst flexible Helfer haben, die sich danach richten, was gerade gebraucht wird. Kreative Leute sind im Katastrophenschutz gefragt.“

Gemeinsam stark

„Katastrophenschutz heißt für mich, aktiv mitzumachen in der Prävention, aber auch zu schauen, dass Leute, meine Verwandten, meine Freunde eingeschlossen, gut durch Krisen und Katastrophen kommen.“

Weiterführende Informationen

Die Kampagne

Das ist die neue Kampagne

https://www.im.nrw/ehrenamt-im-brand-und-katastrophenschutz

Mit der neuen Informationskampagne „Bereit wie nie“, einer Initiative zur Stärkung der Selbstschutzfähigkeit und zur Stärkung des Ehrenamts im Katastrophenschutz, rückt das Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen die Selbstbefähigung der Bevölkerung in den Fokus. Den Menschen in NRW soll verstärkt das Wissen vermittelt werden, mit dem sie sich selbst auf Katastrophensituationen vorbereiten können. Gleichzeitig wird das Engagement der Ehrenamtlichen gewürdigt und in der Öffentlichkeit vorgestellt.

Begleitet wird die Kampagne mit dem Hashtag #BereitWieNie.

Katastrophenschutz NRW

Der Katastrophenschutz ist Teil der allgemeinen Gefahrenabwehr, der den Ländern obliegt. Im Katastrophenschutz in NRW arbeiten private Organisationen und öffentlich-rechtliche Einrichtungen zusammen. Die 53 Kreise und kreisfreien Städte in NRW sind die zuständigen Katastrophenschutzbehörden, die bei Großeinsatzlagen oder Katastrophenfällen das Zusammenwirken der Feuerwehren und Hilfsorganisationen gewährleisten müssen. Den Kern der Gefahrenabwehr bilden die rund 14.000 hauptberuflichen und 89.000 ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte in den Städten und Gemeinden, die die Aufgaben des Brandschutzes und der technischen Hilfeleistung übernehmen.

 

Ergänzt wird der Katastrophenschutz im Land durch die Einsatzeinheiten der anerkannten Organisationen: Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH), Malteser Hilfsdienst (MHD) und das Technische Hilfswerk (THW) als Organisation des Bundes. Die Aufgabengebiete aller Organisationen reichen von Sanitäts- und Betreuungsdiensten bis zur Technischen Hilfe. Der weit überwiegende Teil dieses ehrenamtlichen Engagements wird von ca. 16.000 Freiwilligen bei den anerkannten Hilfsorganisationen und ca. 19.500 Ehrenamtlichen beim THW geleistet. Bei besonders schweren Unglücks- oder Katastrophenfällen können die Länder zusätzlich Kräfte der Bundespolizei oder der Bundeswehr zur Hilfe anfordern.

Das Deutsche Rote Kreuz

Wer sich beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) engagieren möchte, kann sich in verschiedenen Bereichen einbringen: Im Ernstfall versorgen die Katastrophenschützer*innen Verletzte bei Großveranstaltungen und Verkehrsunfällen, kümmern sich um die psychosoziale Betreuung von Menschen, stellen Notunterkünfte und Mahlzeiten bereit oder betreiben mobile Blutspendezentren. Sind Menschen verschollen oder verschüttet, stehen die Rettungshundestaffeln bereit. Auch in der Wasser- und Bergrettung sowie bei der der Personenauskunft sind die Rotkreuzhelfer*innen aktiv. Für Nachwuchskräfte steht das Jugendrotkreuz (JRK) als eigenständiger Verband zur Verfügung.  Aktive Mitglieder haben die Möglichkeit, das Rote Kreuz mitzugestalten. Aber auch Menschen, die über wenig Freizeit verfügen, sind willkommen. Sie können sich zeitlich begrenzt für ein Projekt engagieren oder spontan einspringen, wenn bei Sturm- oder Flutkatastrophen viele helfende Hände gebraucht werden.