Düsseldorf/Berlin, 10.02.2023
Die schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien treffen Millionen Menschen. Das Leid weckt bei vielen Bürger*innen hierzulande das Bedürfnis zu helfen. Doch welche Hilfe ist sinnvoll? Das DRK appelliert: Bitte sehen Sie von Sachspenden für Erdbebenopfer an Ihre örtliche DRK-Gliederung ab.
In unserem Landesverband werden durch das DRK keine Sachspenden gesammelt und ins Erdbebengebiet transportiert. Bitte sehen Sie davon ab, Ihre örtliche DRK-Gliederung mit Sachspenden für Erdbebenopfer zu beliefern. Sachspenden sind für viele Menschen emotional richtig, aber in der momentanen Situation nicht der richtige Schritt. Wir sehen den guten Willen, doch Materialien nach Syrien zu bringen ist oft teurer, als vor Ort zu beschaffen. Hohe Transportkosten, Zollformalitäten und die schwierige Verteilung an Bedürftige sprechen gegen Sachspenden aus Deutschland. Der logistische Aufwand, Sachspenden zu sammeln, zu sortieren, dorthin zu transportieren und gezielt vor Ort an Bedürftige zu verteilen ist zu groß.
Damit Hilfe tatsächlich ankommt, ist es wichtig, dringend benötigte Logistik- und Hilfeleistungsstrukturen nicht unnötig zu belasten oder gar zu blockieren. Gut gemeinte, aber nicht abgestimmte Hilfslieferungen füllen Lagerhäuser, binden Transport- und Sortierkapazitäten. Sie helfen leider nicht, sie behindern die gezielte humanitäre Arbeit vor Ort.
Geldspenden sind der effektivste und schnellste Weg, die vom Erdbeben betroffenen Menschen zu unterstützen. Der große Vorteil von Geldspenden ist, dass die bedachte Organisation damit die Möglichkeit hat, die Verwendung der Mittel flexibel sich ändernden Verhältnissen und einer sich verändernden Bedarfslage in den betroffenen Gebieten anzupassen. Was in sich sehr schnell ändernden Situationen absolut erforderlich ist. So kann letzten Endes noch besser sichergestellt werden, dass die Gelder in den Bereichen eingesetzt werden können, in denen der Bedarf – mit Blick auf das Tätigkeitsspektrum des Roten Kreuzes – jeweils am größten ist.